Wie alles begann............

oder: die Geschichte der "Heartbreaker"

 

 

Vor nunmehr fast10 Jahren kam ein wunderschöner Maine Coon Kater zu mir zur Herz-Untersuchung in die Praxis. Die Schönheit und Anmut dieses Katers in Kombination mit seiner majestätischen Würde und Gelassenheit faszinierten mich. Die schweren kardialen Veränderungen waren das genaue Gegenteil zur äußeren Hülle. Das Wesen und die Schönheit dieses Katers hatten mich so gefesselt, daß ich ihn trotz seiner Krankheit übernahm.

So hielt mit der ersten Maine Coon das "Coonievirus" bei uns Einzug..............................................

Unser zweiter Coonie war Aladin, der zum speziellen Liebling meines Sohnes Ulli wurde.

 

Leider schritt parallel hierzu die Herzerkrankung unseres Viscos sehr schnell voran. Er durfte zwar den Umzug in unser neues Zuhause noch miterleben, die Einweihung des Katzenbalkons oder gar des Freigeheges aber nicht mehr. Im Alter von nur 2 1/2 Jahren ist er an den Folgen seiner schweren Herzerkrankung gestorben. Gott sei Dank schlief er friedlich in meinen Armen ein...............

 

Die Trauer um Visco war sehr groß und noch heute noch füllen sich meine Augen mit Tränen, wenn ich alte Fotos anschaue. Immer noch erfüllt mich der Verlauf seiner Herzerkrankung mit Panik und Erschrecken, vor allem dann, wenn ich Katzen mit ähnlichen kardialen Veränderungen untersuche und genau weiß, daß kein Kardiologe der Welt ihnen langfristig helfen kann.

Damit war unser Zuchtziel klar vorgegeben: Gesunde Coonies!!!!  Alle unsere Katzen werden mindestens 1 x jährlich gründlich durchgecheckt, d.h. Herz- und Abdomenultraschall sowie eine komplette Blutuntersuchung.  Zusätzlich führe ich regelmässige Kotuntersuchungen auf Endoparasiten, Giardien und Trichomonaden durch.  Stolz kann ich mittlerweile auf unsere ersten Nachzuchten sein, vorwiegend Winnie Kinder, welche als Kastraten mit nunmehr 5 Jahren nicht nur imposante und große Coonies  sondern auch absolut gesund sind.

Mit Pia Marie und ihren Nachkommen ist ein wenig "Show aholic" sein, d.h. gerne Auszustellen  und natürlich noch lieber auf der Bühne zu stehen, dazu gekommen.  Dies führte zur "Erweiterung" meines Zuchtzieles, nämlich gesunde, charakterlich wesensfeste und typvolle Maine Coons zu züchten.  Infolgedessen gestaltet sich die Suche nach neuen Zuchttieren mittlerweile als eine "wissenschaftliche Dissertation", da das Finden von gesunden, über mehrere Generationen auf HCM und PKD negativ geschallten Tieren, die sich auf Ausstellun-gen typvoll präsentieren, extrem langwierig und schwierig ist. Jede neu in den Bestand aufgenommene Katze wird natürlich ebenfalls zuerst gründlich durchgecheckt, bevor sie in das "Rudel" integriert wird. Frustierend wirkt sich leider häufig das "Käuferverhalten" aus, d.h. die über das Internet leicht durchführbaren Preisvergleiche von Kitteninteressenten.  Immer wieder erlebe ich es in der Praxis, daß zum Teil noch sehr junge Coonies mit sehr schweren und teilweise sogar unheilbaren Krankheiten über Wochen in Kliniken zu horrenden Preisen therapiert werden.  Der Anschaffungspreis ist hierzu im Vergleich das absolut geringste "Übel". Natürlich gibt niemand gerne mehr Geld aus wie nötig, auf der anderen Seite müßte es aber jedem klar sein, daß Katzenkinder aus einer gesunden, sowohl auf erbliche als auch erworbene Krankheiten durchgetesteten Zucht ihren Preis haben müssen.

Die Zucht gesunder Maine Coons erfordert exakte Kenntnisse über die entsprechende "Linie - Stammbaum", d.h. über die Vorfahren einer Katze. Zusätzlich ist es unbedingt erforderlich, die Katzen nicht nur mit 1 oder 2 Jahren zu untersuchen, sondern in älteren Jahren, da nur so Aussagen über Herz- und Organgesundheit wie z.B. auch Zahnfleisch und Mundhöhle möglich sind.  Logischerweise sollte eine "gesunde Zucht" über ältere Zuchttiere verfügen, d.h. mit Katern nicht nur 1 oder 2 Jahre zu züchten, sondern eben auch noch im etwas fortgeschritteneren Alter von 5, 6, 7 oder 8 Jahren. Ein Züchter, bei dem eine Kätzin mit 9 Jahren noch Babies bekommt, ist kein "Ausbeuter", sondern im Gegenteil jemand, der gesunde, auch im höheren Lebensalter noch fortpflanzungsfähige Katzen besitzt.  Nur so ist es möglich, mit "gesunden Linien" zu züchten.

Wer nun all dies liest  wird ein wenig Einblick bekommen, wie schwierig es ist, gesunde Coonies zu züchten und wieviel Verantwortung  ein Züchter trägt. Verantwortung gegenüber jeder seiner Katzen, für die er genügend Zeit haben muß und deren  Gesundheit und artgerechte Haltung für  ihn  immer oberste Priorität haben sollte , Verantwortung gegenüber Coonieliebhabern, welche sich gesunde und schmusige Familienmitglieder  wünschen,  ohne medizinisches Wissen über all die eventuell auftretenden Krankheiten zu besitzen und für deren Probleme  man auch nach dem Kauf ein "offenes Ohr" haben sollte,  Verantwortung gegenüber Zuchtanfängern, welche man richtig beraten möchte und nicht einfach nur zum Zuchtpreis eine Katze verkaufen sollte....

 C. Suchfort

 

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